Manchen Tieren scheint Silvester mit der lauten und vielen Knallerei gar nicht zu stören. Unbefangen schlafen sie in der Zeit oder schauen gar aus dem Fenster, um das Treiben draußen zu beobachten. Doch gibt es auch andere Kandidaten.

Meine damalige Hündin, ein Collie, zählte zu den ängstlichen Hunden bei der lauten Silvesterknallerei. Kaum wurden die ersten Böller gezündet, war sie ein zitterndes und hechelndes Nervenbündel. Entweder hat sie sich ganz eng an einen gedrückt und auf Schritt und Tritt verfolgt oder sich unter dem schützenden Bett versteckt. Und sie kam dann erst wieder hervor, wenn alles vorbei war bzw. nur mit sehr viel Zuspruch.

Ähnlich ist es jetzt mit unserer Tigerin MauMau. Ihr erstes Silvester hat sie letztes Jahr zu einer kleinen Kugel zusammengerollt unter dem Bett verbracht. Kaum waren die ersten Knaller zu hören, ist sie wie der Blitz selbst unter dem Bett geschossen und hat sich versteckt. Auch sie kam erst wieder hervor, als alles vorbei war.

Vielleicht kennt ihr auch ein solches Verhalten von euren Haustieren. Sie sind nicht alleine. Sowohl Hunde als auch Katzen können gerade an Silvester zu Angsthasen werden. Für sie ist der laute Krach und das viele Lichtblitzen am Himmel nicht verständlich. Wie sollen sie verstehen, dass wir das vergangene Jahr verabschieden und das Neue willkommen heißen? Es gibt ein paar hilfreiche Tipps, die unseren Haustieren die Zeit um und an Silvester vielleicht etwas erleichtern können.

Auslauf/Ausgang

Um und an Silvester – wenn die Knaller noch gezündet werden – ist es ratsam unseren Vierbeiner am besten an der Leine zu halten und nicht frei laufen zu lassen. Erschreckt er sich bei einem Knall, kann er schnell ungeahnt reagieren und weglaufen wollen. Womöglich nachher noch vor ein Auto. Habt ihr ein Hundegeschirr bevorzugt dieses lieber in der Zeit und sichert euren Hund sowohl am Halsband als auch am Geschirr. Doppelt hält besser und ein herauszerren wird unmöglich.

Die abendliche letzte Runde sollte an Silvester auf jeden Fall vorverlegt werden und nicht gerade um den krönenden Jahreswechsel erfolgen.

Für unsere Samtpfoten bietet sich an sie während dieser Tage als Stubentiger zu halten, wenn sie sonst eigentlich Freilauf bekommen. Auch hier können sie sich schnell erschrecken. Im geschützten Haus haben sie ihre sichere Umgebung und bekannten Rückzugsorte.

Rückzugsorte ermöglichen

Hat unser geliebter Vierbeiner bevorzugte Orte, die ihm einen sicheren Schutz gewähren können, sollten wir darauf achten, dass diese innerhalb der Tage frei zur Verfügung stehen und die Türen nicht versperrt sind.

Manchmal fühlen sich Hunde auch in ihren Transportboxen sehr wohl. Diese kann für die Zeit im Haus oder der Wohnung aufgestellt werden. Natürlich sollte auch hier die Tür immer offen sein. Wird sie mit einer Decke abgedeckt, hat unsere Fellnase gleich eine besondere Schutzhöhle. So kann er das helle Feuerwerkslicht nicht sehen. Zudem dämpft die Decke die lauten Knallgeräusche.

Silvesterleckerei

Haben wir ein kleines Schleckermaul Zuhause, ist es sicherlich einen Versuch wert unsere Fellnase mit Hilfe einer Leckerei ablenken zu wollen. Ein besonders leckerer Kauartikel oder großer Kauknochen (natürlich der jeweiligen Hundegröße angepasst) könnte vielleicht für eine gute Ablenkung sorgen. Kauen soll ja bekannterweise Stress abbauen. Vielleicht hilft es ja und unser Liebling kann Silvester so mit etwas Positiven verbinden. Eine ganz besondere Leckerei, die es nur an Silvester gibt.

Zusätzliche Maßnahmen

Haben wir einen ängstlichen Vierbeiner Zuhause ist es hilfreich frühzeitig die Jalousien herunter zu lassen. So bekommt er vom hellen Lichtertreiben nichts mit. Zusätzlich kann Musik angeschaltet werden oder falls es dem persönlichen Geschmack entspricht, ein Action Film oder ähnliches angestellt werden. Allerdings nur sofern unser Vierbeiner während der Actiongeräusche entspannt neben uns liegt oder schläft. Oftmals können diese lauten Filmgeräusche über das Feuerwerk hinwegtäuschen.

Am wichtigsten wird unserem Liebling allerdings sicherlich sein, dass er nicht alleine ist und Schutz bei uns suchen kann, wenn er möchte.

Denn haben wir Angst, suchen wir doch auch am ehesten Schutz bei unseren Lieblingen und wollen ganz fest geknuddelt werden. Warum sollte unser ängstliches Haustier da anders sein?

Beruhigung

Leider gibt es auch immer wieder Haustiere, die sich durch nichts beruhigen oder ablenken lassen. Jedes Jahr aufs Neue sind sie durch die laute Knallerei gestresst und ängstlich. Bei ihnen kann alternativ eine Art der Beruhigung in Betracht gezogen werden. Von Nahrungsergänzungsmitteln bis hin zu einer individuellen Beratung durch einen Tierarzt ist vieles möglich. Denn was bringt es, wenn unser Liebling zu dieser Zeit gefühlt tausend Tode stirbt?

Wir hoffen ihr könnt mit eurer Fellnase und/oder Samtpfote einen hoffentlich stressfreien und kuscheligen Jahreswechsel verbringen!