Die Ferien- und Urlaubszeit startet bald bzw. ist vielerorts schon im vollen Gange. Aber auch die kleinen Familienausflüge oder kurze Fahrten mit dem geliebten Vierbeiner zu einem besonderen Spaziererlebnis erfordert einen abgesicherten Transport im Auto. Denn genau wie wir nur richtig angeschnallt Auto fahren sollen, muss auch unser Hund sachgemäß gesichert sein.
Rein ins Auto und ab die Fahrt?
Die Autotür öffnen, den Hund ins Auto springen lassen, Tür schließen und ab geht die Autofahrt? Nein, so einfach geht’s nicht. So würde die Gefahr bestehen, dass der Hund während der Fahrt mit dem Auto frei nach Schnauze im Auto herumlaufen könnte. Vielleicht auch nach vorne ins „Cockpit“ über die Armlehne klettern, auf dem Beifahrersitz stehen und die Sicht z.B. beim Abbiegen verhindern oder gar dem Frauchen oder Herrchen während der Autofahrt genüsslich durchs Gesicht zu schlecken? All dies sind Szenen, die lebensgefährliche Situationen hervorrufen können, nicht nur für euch, sondern auch für die Mitmenschen.
Ein Hund gilt im Verkehrsrecht als „Ladung“. Laut StVo §22 und 23 gilt es die „Ladung“ so zu sichern, dass zu keiner Zeit die Verkehrssicherheit beeinträchtig ist. Bußgelder drohen bei Verstößen, ebenso Punkte in Flensburg bei akuter Gefährdung.
Für Hundebesitzer kleiner Schoßhunde mag auf die abgesicherte „Hunde“ Ladung vielleicht mit einem Kopfschütteln reagiert werden. Doch ein jeder Hund kann sich wie oben geschrieben im Auto während der Fahrt frei herumbewegen, wenn er möchte. Da spielt die Größe keine Rolle.
Doch ein anderer Hintergrund, der bei Weitem nicht zu unterschätzen ist, ist der ungesicherte freifliegende Hund während eines möglichen Unfalls. Nehmen wir das Beispiel eines mittelgroßen Mischlingshundes von ca. 20 kg Körpergewicht. Würde hier nun z.B. während einer Geschwindigkeit von 50 km/h ein Frontalunfall passieren, würde der Hund eine Beschleunigungsmasse von bis zu 600 kg entwickeln. Dieses Gewicht würde ungesichert durch das Auto fliegen und ungeahnten Schaden anrichten, nicht nur für den Hund selbst.
Wie transportiere ich meinen Hund also richtig im Auto?
Für einen sicheren Transport deines Hundes im Auto gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von ein paar Faktoren abhängen. Zum einem hängt es stark von der Hundegröße ab, aber auch von dem vorhandenen Platz im Auto und welche Transportmöglichkeit du bevorzugst.
- Transportbox
Die Transportbox ist ideal für kleine Hunde. In dieser können die Kleinen mit einer kuschligen Decke sicher in der Box untergebracht werden. Die Box wird dann auf dem Sitz geschnallt und ist gesichert.
- Autobox
Diese Gitterbox ist ideal für mittelgroße und große Hunde. Die Box findet ihren Platz im Kofferraum und ist dort sicher verankert. Auch hier kann eine kuschlige Decke oder ein Hundebett für eine bequeme Autofahrt führen. Dein Hund kann sich hier entspannt während der Fahrt hinlegen und schlafen, wenn er möchte.
- Autogeschirr
Hier bekommt deine Fellnase ein Brustgeschirr mit zwei Haltern um, welches zum einen den Bewegungsraum deines Hundes einschränkt und zum anderen verhindert, dass dein Hund während eines möglich Unfalles nach vorne geschleudert werden kann. Das Brustgeschirr ist an einem Autosicherheitsgurt befestigt, der normal im Anschnallfach eingesteckt wird, wie dein Anschnallgurt.
- Trenngitter
Für Transporte im Kofferraum bietet sich zudem bei mittleren und großen Hunden der Transport im Kofferraum an. Hier kann je nach Bauart des Auto ein Trennnetz oder -gitter angebracht werden. Der Hund kann sich freibewegen, wird aber daran gehindert nach vorne ins Auto zu kommen.
Egal für welche Transportart du dich für deine Fellnase entscheidest oder entschieden hast, achte bitte darauf, dass er – egal ob auf dem Rücksitz oder im Kofferraum – nicht eingequetscht seinen Platz zwischen Taschen oder Koffern hat. Denn im Falle eines Unfalls können sie dadurch zerquetscht werden oder durch umhergepurzelte Utensilien zugedeckt und keine Luft mehr bekommen.
Sicher deinen Hund genauso im Auto, wie du es mit deinen Kindern machst bzw. machen würdest. Denn auch der geliebte Vierbeiner ist ein Familienmitglied, welches nicht mehr wegzudenken ist.
Für die Fahrt mit deinem vierbeinigen Liebling sollten neben der lebenswichtigen Transportsicherung noch folgende Gefahrenquellen im Hinterkopf sein und beachtet werden:
Gefahrenquelle Hitze
Legst du während der Autofahrt einen kurzen Zwischenstopp ein, um z.B. nach der langen Autofahrt etwas zu essen, lass deinen Hund bei steigenden Temperaturen oder im Winter bei Minusgraden niemals alleine im Auto zurück. Hier können sich teils rasant lebensgefährliche Temperaturen entwickeln. Lese hierzu mehr in „Hitzefalle Auto – Lebensgefahr für Tiere“.
Gefahrenquelle offenes Fenster
So viel Spaß es auch manchmal macht an lauen Sommertagen mit offenem Fenster durch die Gegen zu cruisen, so gefährlich kann es mit deinem Hund werden, der seinen Kopf aus dem Autofenster dem Wind entgegen steckt. Ein sich schließendes Fenster oder Verletzungen können Beispiele der möglichen Folgen sein. Lese hierzu mehr in „Sicher mit deinem Hund den Fahrtwind um die Nase wehen lassen“.
Gefahrenquelle Klimaanlage
Während heißer Sommertage ist die Klimaanlage ein echter Segen und nicht mehr wegzudenken. Doch wie es auch uns mit manchmal zu viel Klimaanlage ergeht, ist es bei unserem Hund dasselbe. Zuviel Zugluft kann zu Halsschmerzen, Erkältungen und Augenentzündungen führen.